Bildungsforschungseinrichtungen
Deutsches Institut für Erwachsenenbildung – Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen (DIE), Bonn
Das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung – Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen e. V. (DIE) ist ein außeruniversitäres Forschungsinstitut und bearbeitet die gesellschaftlich und zugleich bildungspolitisch relevante Aufgabe, das Lernen und die Bildung Erwachsener wissenschaftlich zu fundieren und dadurch erfolgreich zu gestalten. Als zentrale Einrichtung für Wissenschaft, Politik und Praxis unterstützt und fördert das DIE die Akteure im Feld der Weiterbildung mit wissenschaftlichen Erkenntnissen und Dienstleistungen. Das Aufgabenspektrum reicht dabei von der anwendungsrelevanten und/oder grundlagenbasierten Forschung über die Bereitstellung von Infrastrukturleistungen bis hin zu Praxis- und Politikberatung.
Das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung (DIE) begreift Museen als einen wichtigen Ort des informellen lebenslangen Lernens, an welchem Besucherinnen und Besucher mit Kultur, Wissenschaft und Technik in Berührung kommen. Um Vermittlungs- und Lernprozesse im Museum besser verstehen und fördern zu können, bietet die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Forschungsmuseen und Bildungsforschungseinrichtungen im Kompetenzzentrum Bildung im Museum aus Sicht des DIE einen fruchtbaren Nährboden. Dabei ergibt sich für das DIE die Möglichkeit, gesellschaftlich relevante, bildungswissenschaftliche Fragen unter Realbedingungen zu beforschen, während die Forschungsergebnisse des DIE wiederum in eine evidenzbasierte Gestaltung von Ausstellungen einfließen können.
Leibniz-Institut für Bildungsverläufe (LIfBi), Bamberg
Das Leibniz-Institut für Bildungsverläufe (LIfBi) in Bamberg untersucht Bildungsprozesse von der Geburt bis ins hohe Erwachsenenalter. Um die bildungswissenschaftliche Längsschnittforschung in Deutschland zu fördern, stellt das LIfBi grundlegende, überregional und international bedeutsame, forschungsbasierte Infrastrukturen für die empirische Bildungsforschung zur Verfügung. Ein Kern des Instituts ist das Nationale Bildungspanel (NEPS), das am LIfBi beheimatet ist und die Expertise eines deutschlandweiten, interdisziplinären Exzellenznetzwerks vereint. Weitere Großprojekte, an denen das LIfBi federführend ist, ist neben den Geflüchtetenstudien ReGES und BildungswegeFlucht auch die Monitoringstudie Data Literacy. Grundlage dafür sind die eigenen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten, insbesondere die fundierte Instrumenten- und Methodenentwicklung für längsschnittliche Bildungsstudien, von der auch andere Forschungsprojekte profitieren.
Das LIfBi erforscht Bildung über den gesamten Lebensverlauf. Eine zentrale Säule sind dabei die Lernumwelten. Museen sind besonderen Anbieter von Lerngelegenheiten, die (auch) zum Erwerb von Fähigkeiten und Kompetenzen genutzt werden. Wir nehmen Bildung also aus verschiedenen Perspektiven in den Blick und betrachten dabei sowohl die Anbieter als auch die Nutzenden von Lerngelegenheiten. Weitere Schwerpunkte unserer Expertise liegen in der Digitalisierung von Bildung, bei der wir digitale Medien sowohl als Mittel wie auch als Gegenstand von Bildung begreifen.
Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN), Kiel
Auftrag des Instituts ist es, die Pädagogik der Naturwissenschaften und der Mathematik weiterzuentwickeln und zu fördern. Die Fragestellungen und Projekte werden interdisziplinär von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus den Fachdidaktiken sowie aus den Disziplinen Pädagogik, Psychologie, Mathematik und Naturwissenschaften bearbeitet. Das Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN) gliedert sich in die sieben Fachabteilungen: Didaktik der Biologie, Didaktik der Chemie, Didaktik der Mathematik, Didaktik der Physik, Erziehungswissenschaft und Pädagogische Psychologie, Fachbezogener Erkenntnistransfer sowie Pädagogisch-Psychologische Methodenlehre.
Leibniz-Institut für Wissensmedien (IWM), Tübingen
Das 2001 gegründete Leibniz-Institut für Wissensmedien (IWM) in Tübingen erforscht, wie digitale Medien Wissens- und Kommunikationsprozesse beeinflussen und wie sie eingesetzt werden können, um diese Prozesse zu verbessern. Die psychologische grundlagen- und anwendungsorientierte Forschung der rund 90 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ist hauptsächlich auf fünf Praxisfelder ausgerichtet: Lehren und Lernen mit digitalen Medien in der Schule, Lehren und Lernen mit digitalen Medien in der Hochschule, Wissensarbeit mit digitalen Medien, Wissensbezogene Internetnutzung, Wissensvermittlung in Museen & Ausstellungen.
Das IWM verfügt über umfassende Expertise im Bereich der psychologisch-orientierten Besucherforschung und kooperiert mit zahlreichen Museen und Gedenkstätten. Die Forschung des Instituts reicht dabei von der Rolle authentischer Objekte im Museum über den Einfluss der haptischen Exploration beim Ausstellungsbesuch bis hin zum Einsatz von digitalen Medien und VR/AR-Anwendungen in Ausstellungen. Wir freuen uns zum einen eine beratende Funktion einzunehmen und zum anderen gemeinsam mit den Partnerinstitutionen Forschungsideen zu generieren und umzusetzen.
Technische Universität München (TUM), TUM School of Social Sciences and Technology, Professur für Formelles und Informelles Lernen, München
Die Arbeitsgruppe der Professur für Formelles und Informelles Lernen an der TU München beschäftigt sich mit den Bedingungen, Prozessen und Ergebnissen des Lernens und Lehrens an unterschiedlichen Lernorten. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe bearbeiten dabei verschiedene Forschungsschwerpunkte. Neben der Analyse motivationaler Prozesse und der Gestaltung medienunterstützter Lernangebote, bilden die Nutzung außerschulischer Lernumgebungen im Schulunterricht sowie Lehr-Lernprozesse in formellen und informellen Lernsettings weitere Forschungsschwerpunkte. Hierbei stehen Museen und Science Centern als informelle Lernsettings im Zentrum. In unterschiedlichen Studien wird unter anderem die Beschäftigung von Schülerinnen und Schülern sowie Erwachsenen mit Ausstellungsinhalten analysiert, wobei motivationale und kognitive Verarbeitungsprozesse sowie die Gestaltung und Nutzung digitaler Begleitmedien untersucht werden. Desweiteren werden von der Arbeitsgruppe Evaluationsstudien an informellen Lernumgebungen durchgeführt.
Die TUM verfügt über eine umfassende und langjährige Expertise im Bereich der pädagogisch- psychologisch orientierten Besucherforschung und kooperiert mit zahlreichen nationalen und internationalen Museen und Science Centern. Die Forschung der Professur umfasst neben der Analyse kognitiver und motivationaler Prozessen von Schulklassen- und Freizeitbesuchen von Erwachsenen und deren Förderung durch Instruktionsgestaltung und den Einsatz digitaler Medien, die Berücksichtigung von Merkmalen der Besuchenden. Wir freuen uns neben einer beratenden Funktion auf den Austausch und die Zusammenarbeit mit den Partnerinstitutionen im Rahmen der Entwicklung und Umsetzung neuer Forschungsideen.
Institut für Museumsforschung, Staatliche Museen zu Berlin
Das Institut für Museumsforschung ist Teil der Staatlichen Museen zu Berlin –
Stiftung Preußischer Kulturbesitz und zugleich dem nationalen und internationalen Museumswesen verpflichtet. Im Rahmen seines nationalen Auftrags erfüllt das Institut vielfältige Aufgaben hinsichtlich der Vernetzung, Erforschung und Erfassung der deutschen Museumslandschaft. Es forscht mit und über Museen aller Sparten, entwickelt neue Formate und erhebt Daten über die Museumslandschaft in Deutschland. Die zahlreichen Kooperationen, Aktivitäten, wissenschaftlichen Ressourcen und Kompetenzen des Instituts bieten zusammen mit den Ressourcen und Sammlungen der anderen Institutionen innerhalb der SMB/SPK eine einzigartige außeruniversitäre Umgebung für Forschung, kritische Reflektion und wissenschaftlichen Austausch.
Seit seiner Gründung im Jahr 1979 hat das Institut die Besucher*innenforschung an Museen als programmatisches Anliegen aktiv betrieben und zahlreiche Vorhaben und Projekte auf diesem Gebiet realisiert und begleitet. Das Institut für Museumsforschung ist eines der Gründungsmitglieder und Koordinatoren des Netzwerks Besucher*innenforschung e.V. (NWBF), das sich zum Ziel gesetzt hat, die Besucher*innenforschung als strategisches Entwicklungsinstrument noch stärker in der Breite der deutschen Museumslandschaft zu verankern.
Museen
Deutsches Bergbau-Museum, Bochum – Leibniz-Forschungsmuseum für Georessourcen (DBM), Bochum
Das Deutsche Bergbau-Museum Bochum – gegründet 1930 – ist eines von acht Forschungsmuseen der Leibniz-Gemeinschaft. Erforscht, vermittelt und bewahrt wird epochenübergreifend die Geschichte der Gewinnung, Verarbeitung und Nutzung von Georessourcen. Zu den forschenden Bereichen gehören: Archäometallurgie, Bergbaugeschichte, Materialkunde, Montanarchäologie sowie das Forschungslabor und das Montanhistorische Dokumentationszentrum (montan.dok). Deren Forschungsprojekte haben – oftmals in Kooperation mit namhaften universitären und außeruniversitären Einrichtungen sowie Partnern aus Kultur und Wissenschaft – (inter-)nationale Relevanz und Wirkung.
Die Besuchenden-/Bildungsforschung ist im Rahmen des Aktionsplans für Forschungsmuseen als Forschungsbereich innerhalb der Abteilung Ausstellung und Vermittlung seit 2020 im Deutschen Bergbau-Museum Bochum etabliert. Die zielgerichtete Zusammenarbeit und Vernetzung mit dem Kompetenzzentrum sind wichtige Schritte beim langfristigen Ausbau und der Weiterentwicklung der Besuchenden-/Bildungsforschung im Museum.
Deutsches Museum (DM), München
Das Deutsche Museum (DM) zählt zu den international führenden Museen für Naturwissenschaft und Technik. Die Leitidee Oskar von Millers, der das Deutsche Museum 1903 gründete, war die umfassende Darstellung der Entwicklung von Naturwissenschaft und Technik von den Anfängen bis in die Gegenwart, populär und bildungsorientiert, aber dennoch wissenschaftlich fundiert. Diesem bis heute relevanten Ziel dienen die Sammlungen von wissenschaftlichen Instrumenten und technischen Artefakten, die Ausstellungen in München und den Außenstellen, eine öffentliche Präsenz- und Forschungsbibliothek, das Archiv, die Bildungsarbeit der Abteilungen und des Kerschensteiner Kollegs sowie die Forschungstätigkeit der Kurator*innen und Wissenschaftler*innen.
Besuchenden und Evaluationsforschung sind am Deutschen Museum schon lange fester Bestandteil der Museumsentwicklung. Auch im Hinblick auf die Zusammenarbeit mit Forschungspartnern aus der Wissenschaft kann das Museum schon auf langjährige Kooperationen zurückblicken – sei es international, national innerhalb der Leibniz-Gemeinschaft etwa mit dem IPN und dem IWM als auch im universitären Bereich mit dem Lehrstuhl für formelles und informelles Lernen an der TU München. Durch die enge Zusammenarbeit innerhalb des Leibniz-Kompetenzzentrums Bildung im Museum wurde der systematische Austausch und die Entwicklung gemeinsamer Fragestellungen intensiviert und gerade durch die Verschränkung mit der Bildungsforschung auf ein neues Level gehoben.
Deutsches Schifffahrtsmuseum – Leibniz-Institut für Maritime Geschichte (DSM), Bremerhaven
Die wechselvolle Beziehung zwischen Mensch und Meer zu erforschen und in Ausstellungen erlebbar zu machen – das hat sich das Deutsche Schifffahrtsmuseum (DSM) / Leibniz-Institut für Maritime Geschichte in Bremerhaven zur Aufgabe gemacht. Es ist eines von acht Leibniz-Forschungsmuseen in Deutschland. Mit seinen rund 100 Mitarbeitenden und Auszubildenden und circa 8000 Quadratmetern überdachter Ausstellungsfläche zählt es zu den größten maritimen Museen Europas. Zurzeit befindet sich das DSM im Wandel und verbindet eine Gebäudesanierung mit einer umfassenden Neukonzeption aller Ausstellungs- und Forschungsbereiche.
Forschungsprojekte am DSM werden durch namhafte nationale und internationale Förderprogramme unterstützt. Als attraktiver Arbeitsort für junge und berufserfahrene Talente in der maritimen Forschung unterhält das DSM vielfältige Kooperationen mit Universitäten, Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Als Museum, das einen starken Fokus auf Publikumsorientierung legt, ist dem DSM die Bildungs- und Besucher:innenforschung ein wichtiges Anliegen. Der Zusammenschluss der Museen und Bildungsforschungsinstituten zu einem Kompetenzzentrum ermöglicht eine transdisziplinäre Forschung, die dabei hilft, das Publikum besser zu kennen und die Anforderungen der sich stets wandelnden Rezeptionsweisen zu erfüllen.
Germanisches Nationalmuseum – Leibniz-Forschungsmuseum für Kulturgeschichte (GNM), Nürnberg
Das 1852 gegründete Germanische Nationalmuseum (GNM) ist mit über 1,3 Millionen Objekten und 25.000 m² Ausstellungsfläche das größte kulturhistorische Museum des deutschen Sprachraums. Als Forschungs- und Besuchermuseum von internationalem Rang stellt es Kulturgeschichte fächerübergreifend, allgemeinverständlich und lebendig dar. Auf der Grundlage seiner 26 Sammlungen sowie der Bibliothek, der Archive und des Instituts für Kunsttechnik und Konservierung hat die Forschung am Germanischen Nationalmuseum das Ziel, die breit gelagerten wissenschaftlichen Ressourcen in sammlungsübergreifenden wie auch sammlungsspezifischen Projekten umfassend auszuschöpfen. Die Erforschung und Präsentation der ausschließlich originalen Sachzeugnisse von der Vor- und Frühgeschichte bis zur Gegenwart erfolgt gattungsübergreifend in kulturhistorischen Fragestellungen und Konzepten. Im Zentrum der wissenschaftlichen Tätigkeit des Germanischen Nationalmuseums steht die kontinuierliche Erforschung des Objekts.
Zentrale Präsentationsmedien musealer Forschungsergebnisse sind Ausstellungen, die der Vermittlung der kontinuierlichen und interdisziplinär ausgerichteten Forschungsarbeit dienen. Dauerausstellungen sind auf längere Zeit angelegt, bedürfen jedoch einer regelmäßigen Aktualisierung. Diese erfolgt nach Maßgabe neuer wissenschaftlicher Fragestellungen und Erkenntnisse, um die wechselnden inhaltlichen wie ästhetischen Parameter sich wandelnder Wissenschafts- und Kulturkonzepte zu verdeutlichen. Die Entwicklung und Umsetzung neuer Dauerausstellungen zählt zu den Grundaufgaben wissenschaftlicher Museumsarbeit. Sonderausstellungen widmen sich in der Regel kulturwissenschaftlich breiten, methodisch aktuellen Fragestellungen, deren Ergebnisse präsentiert und in Ausstellungskatalogen festgehalten werden. Sie dienen auch als Experimentierfelder der Erprobung neuer methodischer Zugänge und Deutungsmuster. Durch begleitende Vortragsreihen und Symposien wird der öffentliche und fachliche Dialog vertieft.
In Kooperation mit dem Leibniz-Kompetenzzentrum Bildung im Museum wird ein modulares Setup für Besucher*innenbefragungen entwickelt, um Wissenstransfer, Mediennutzung und Zugänglichkeit insbesondere im Bereich von Dauer- und Wechselausstellungen zu verbessern.
Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels (LIB), Bonn
Das Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels (LIB) widmet sich der Erforschung der biologischen Vielfalt und ihrer Veränderung, deren Ergebnisse aufklärend in die breite Gesellschaft getragen werden. Um das derzeitige Massensterben von Flora und Fauna besser zu verstehen, suchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nach Zusammenhängen und Ursachen von – häufig – menschengemachten Veränderungen. Das Ziel ist, Lösungen für den Erhalt von Ökosystemen und Arten zu entwickeln, um die Grundlage jetzigen Lebens zu erhalten.
Als Partnermuseum im Kompetenzzentrum Bildung im Museum, schätzen wir insbesondere den multidisziplinären Austausch zu Bildungs- und Vermittlungsangeboten und den daraus resultierenden Forschungsfragen. Einen großen Mehrwert sehen wir zudem auch in gemeinsamen Bildungs- und Forschungsprojekten sowie der kollegialen Beratung und Unterstützung, die das Kompetenzzentrum ermöglicht.
Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA), Mainz
Das Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA) erforscht die materiellen Hinterlassenschaften aus 2,6 Mio. Jahren Menschheitsgeschichte. Auf Grundlage aller verfügbaren Quellen ergründet das LEIZA den Menschen und dessen Handeln in seinem natürlichen und kulturellen Umfeld, von der Menschwerdung in der Altsteinzeit bis ins Mittelalter. Dabei verbindet es Geistes- und Naturwissenschaften, und bezieht immer auch seine restaurierungstechnische Expertise in die Forschung ein. Auf diese Weise überwindet es Grenzen der unterschiedlichen Wissenschaftskulturen. Als Forschungsmuseum der Leibniz-Gemeinschaft ist das LEIZA zugleich ein Ort der Wissenschaft und des Dialoges mit der Öffentlichkeit: Moderne Forschung und Bildungsauftrag sind hier eng miteinander verbunden.
Besonders wichtige Plattformen des Kontakts sind die Dauerausstellungen des LEIZA und die mit ihnen verknüpften Vermittlungsformate an seinen drei Standorten in Mainz, Neuwied und im Vulkanpark Osteifel. Durch sie tritt das LEIZA in einen direkten Dialog mit der Gesellschaft ein. Diese Diskurse geben Impulse, aus denen das LEIZA neue Perspektiven und Fragestellungen für seine archäologische Forschung entwickelt. Im Leibniz-Kompetenzzentrum Bildung im Museum will das LEIZA in Zusammenarbeit mit der Bildungsforschung die Wirkung seiner Bildungsformate untersuchen und dabei herausfinden, wie archäologische Forschung mit der Gesellschaft in einen lebendigen Austausch über relevante Gegenwartsfragen eintreten kann.
Museum für Naturkunde, Berlin – Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung (MfN), Berlin
Das Museum für Naturkunde Berlin (MfN) setzt sich ein für Natur. Als Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung sieht sich das MfN in der Tradition und im Auftrag von Charles Darwin, Alexander von Humboldt und anderen Naturforschern für eine nachhaltige Zukunft des Menschen. Mission, Vision, Strategie und Struktur machen das Forschungsinstitut zu einer Natur- und Kulturinstitution, zu einer globalen wissenschaftlichen Forschungsinfrastruktur und zu einem exzellenten Forschungsmuseum mit Forschungspartnern in Berlin, Deutschland und rund 60 Staaten weltweit.
In der Abteilung Bildung und Vermittlung werden neben innovativen Bildungsformaten für diverse Interessensgruppen aller Altersstufen verschiedene Bildungsforschungsprojekte initiiert und durchgeführt. Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Wissenschaftskommunikation sowie auf den Themen Evolution und Umweltbildung. Zusätzlich zur Bildungsforschung hat das MfN im Rahmen des Leibniz Aktionsplans seine Besucherforschung ausgebaut und neben einer Besuchendenstrukturanalyse, Sonderausstellungen evaluiert und eine Onlinestudie durchgeführt.
Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung (SGN), Frankfurt
Die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, kurz SGN, erforscht seit 200 Jahren das „System Erde“. Der integrative Ansatz dieser „Geobiodiversitätsforschung“ stellt die Rolle der Biodiversität im gesamten Erdsystem in den Mittelpunkt: Wie hängt die Biosphäre mit der Atmosphäre, der Hydrosphäre, der Kryosphäre, der Pedosphäre sowie der festen Erde zusammen? Und welche Rolle spielt der anthropogene Einfluss? Das Ziel der Senckenberg-Forschung ist es, dem Erdsystemverständnis näher zu kommen. Vier große Forschungsfelder bearbeiten die rund 300 Senckenberg-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler: (1) Biodiversität, Systematik und Evolution, (2) Biodiversität und Umwelt, (3) Biodiversität und Klima, und (4) Biodiversität und Erdsystemdynamik Senckenbergs Hauptsitz liegt in Frankfurt am Main. Hinzu gesellen sich zehn weitere Standorte in Dresden, Gelnhausen, Görlitz, Hamburg, Messel, Müncheberg, Schöningen, Tübingen, Weimar und Wilhelmshaven.
Ein wichtiger Schwerpunkt der SGN ist die Vermittlung von Forschung und Wissenschaft – seit 200 Jahren ist dies sogar in der Satzung festgeschrieben. Die SGN zeigt in Schaumuseen in Frankfurt, Görlitz, Dresden und einer Schausammlung in Tübingen auf rund 9000 Quadratmetern in anschaulicher Weise, wie unsere Natur „funktioniert“. Zwischen 500.000 und 600.000 Besucher*innen nutzen dieses Angebot jedes Jahr. Auch eine aktive Beteiligung steht allen offen: rund 6500 Bürger*innen sind inzwischen Mitglied der SGN, und eine Beteiligung als „Laienforscher*innen“ ist ebenso möglich, z.B. beim Mücken-Monitoring oder der Kartierung von Pflanzenarten im Frankfurter Stadtgebiet.
Ansprechpersonen
Dr. Eva Roßmanith, Leitung Bildung & Vermittlung ProfilDASA Arbeitswelt Ausstellung, Dortmund
Auf 13.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche präsentiert die 1993 eröffnete DASA Arbeitswelt Ausstellung in Dortmund Arbeitswelten von gestern, heute und morgen. Sie ist eine Einrichtung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin.
Die Begriffe Mensch – Arbeit – Technik markieren das “Spielfeld” der DASA: Menschen gestalten Technik und Arbeitswelt, Technik und Arbeit wirken auf den Menschen. Die Beziehungen dieser drei Größen zeigt und interpretiert die DASA Arbeitswelt Ausstellung auf immer neue Weise. Dabei geht es in erster Linie um die Frage nach der Sicherung zentraler menschlicher Werte in der Arbeitswelt. Das Ausstellungskonzept setzt dabei auf sinnliches Erleben und eigenes Erfahren.
Seit 2013 führt die DASA kontinuierlich Besucherforschungsprojekte durch, mit denen wir überprüfen wollen, ob wir mit unserer Arbeit unsere Besucherinnen und Besucher auch erreichen, wie wir Interesse und Neugier wecken und Besucherinnen und Besucherlangfristig an unser Haus binden können.
Die Kooperation mit BIM liefert uns einen wertvollen Austausch mit ähnlich arbeitenden Instituten, wichtige Impulse zur Vertiefung und Verbesserung der eigenen Forschung und in Gemeinschaftsprojekten Vergleichsdaten die eigenen Erhebungen in neue Relationen setzen.